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Öffentlichkeitskampagne K-Einbruch zeigt Wirkung

Viele Deutsche sind nachlässig, wenn es um den Schutz vor Einbrüchen geht. So lässt jeder Zweite gelegentlich Türen und Fenster offen stehen, wenn er das Haus verlässt, fünf Prozent passiert das sogar häufig. 37 Prozent schließen ihre Haustür nicht konsequent ab, zwölf Prozent ziehen die Tür in der Regel nur zu, ohne sie abzuschließen. 60 Prozent haben weder Türen noch Fenster zusätzlich vor Einbruch geschützt, und bei den übrigen 40 Prozent gibt es immer noch Schlupflöcher: Nur die Hälfte von ihnen hat alle Einstiegsmöglichkeiten abgesichert. Dies ergab laut dpa eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Toluna, das im Juni im Auftrag der Aachen-Münchener Versicherung 1.000 Männer und Frauen ab 18 Jahren befragte.  

   

Sicherungstechnik zeigt Wirkung

„Bei mir wird schon nicht eingebrochen, da ist ja nichts zu holen“ ist ein oft genannter Grund, den Einbruchschutz zu vernachlässigen. Doch auch im Jahr 2012 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder angestiegen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet rund 144.000 Fälle, das ist ein Anstieg von 8,7 Prozent gegenüber 2011. Eingebrochen wurde meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren (s. Abb. 1).

 

Viele Einbrüche können jedoch durch die richtige Sicherungstechnik „Bei mir wird schon nicht eingebrochen, da ist ja nichts zu holen“ ist ein oft genannter Grund, den Einbruchschutz zu vernachlässigen. Doch auch im Jahr 2012 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder angestiegen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet rund 144.000 Fälle, das ist ein Anstieg von 8,7 Prozent gegenüber 2011. Eingebrochen wurde meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren. Viele Einbrüche können jedoch durch die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belegen die gestiegenen Zahlen der Einbruchsversuche, also der gescheiterten Einbrüche. Im Jahr 2010 gab es in Deutschland gut 46.000 fehlgeschlagene Einbrüche, ein Jahr später registrierte die Polizei bundesweit eine Steigerung auf etwa 51.000 Versuche, 2012 gab es nochmals einen Anstieg auf über 56.000 (s. Abb. 2).

 

Auch die Zahlen der Kölner Studie 2011 zeigen, dass sich Investitionen in Sicherungstechnik lohnen: Im Jahr 2011 ereigneten sich in Köln und Leverkusen insgesamt 5.660 Wohnungseinbrüche, 2.391 davon waren Versuche (42,24 Prozent). Der Versuchsanteil an der Gesamtzahl der Wohnungseinbrüche ist damit gegenüber der Auswertung 2006 um fast sieben Prozentpunkte gestiegen.

Über 43 Prozent der Täter scheiterten an vorhandenen Sicherungen, in fast 26 Prozent der Fälle wurden die Täter gestört. An sonstigen Sicherungen, z.B. Überfall- und Einbruchmeldeanlagen oder Hunde, scheiterten 17 Prozent. Eine Untersuchung des Bayerischen Landeskriminalamts ergab, dass in Bayern im Jahr 2012 von insgesamt 5.709 Fällen 1.377 durch mechanische Sicherungen verhindert wurden, in 223 Fällen wurde die Tat durch Einbruchmeldeanlagen vereitelt. Dies zeigt zudem, dass die Einbruchmeldetechnik immer eine Ergänzung zur mechanischen Sicherungstechnik sein und nicht als Ersatz dafür gesehen werden sollte.

 

Initiative K-EINBRUCH bietet Bürgern Aufklärung und Information

Um die Bürgerinnen und Bürger noch stärker als bisher über das Thema Einbruchschutz und insbesondere geeignete Sicherungstechnik zu informieren, hat die Polizeiliche Kriminalprävention im Herbst 2012 die bundesweite Öffentlichkeitskampagne K-EINBRUCH gestartet, die von vielen Partnern aus der Wirtschaft mitgetragen wird. Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich hat die Schirmherrschaft übernommen. Kristina Vogel, Olympiasiegerin im Teamsprint Bahnradfahren und Polizistin bei der Bundespolizei, ist Botschafterin der Kampagne.

 
Zentrales Element ist der Internetauftritt www.k-einbruch.de mit produktneutralen Informationen, einem „interaktiven Haus“ mit Tipps zu Sicherheitsmaßnahmen und einem umfangreichen Pressebereich.

Eingestellt sind außerdem ein Grußwort des Schirmherrn sowie ein Spot von K-EINBRUCH-Botschafterin Kristina Vogel. Unter der Rubrik „Partner“ finden die Besucher der Seite das K-EINBRUCH-Netzwerk, das immer weiter geknüpft wird. Die hier mit ihrem Logo aufgeführten Verbände und Firmen unterstützen die Initiative und weisen auf ihren Webseiten auf die Kampagne hin. Im Gegenzug gelangt man vom Netzwerk auf die Seiten der Unterstützer.

Bereits einfache Sicherheitsmaßnahmen helfen

Die Initiative soll auch diejenigen erreichen, für die der Einbruchschutz bislang kein Thema war. Dabei setzt die Polizei auf die Eigenverantwortlichkeit der Bürgerinnen und Bürger, denn schon durch einfache Maßnahmen kann jeder etwas zu seiner Sicherheit beitragen. Die wichtigsten Sicherheitstipps der Polizei lauten:

  • Schließen Sie Ihre Tür immer ab
  • Verschließen Sie immer Fenster, Balkon und Terrassentüren
  • Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster
  • Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen
  • Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus
  • Achten Sie auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück
  • Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit

 
Es kommt aber nicht allein auf das richtige sicherheitsbewusste Verhalten an. Auch bereits einfache bauliche und technische Maßnahmen können das Einbruchsrisiko erheblich reduzieren. So erhält man beispielsweise durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Türen, Fenster und Fenstertüren (Balkon oder Terrassentüren) nach DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse RC 2) einen guten Einbruchschutz.

Diese Türen und Fenster werden einer praxisgerechten Einbruchprüfung unterzogen. So ist sichergestellt, dass es in der Gesamtkonstruktion (Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag) keinen Schwachpunkt gibt.

   

Tag des Einbruchschutzes

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Kampagne K-EINBRUCH ist der „Tag des Einbruchschutzes“. Unter dem Motto „Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“ findet dieser jährlich am Tag der Zeitumstellung statt, wenn die mitteleuropäische Sommerzeit endet – in diesem Jahr am 27. Oktober 2013 (s. Abb. 4). Die dadurch gewonnene zusätzliche Stunde sollen die Bürger nutzen, sich über Einbruchschutz zu informieren und darüber nachzudenken, wie sie die Sicherheitsempfehlungen der Polizei in ihrem Alltag umsetzen können.


Die Aktionen am Tag des Einbruchschutzes 2012 reichten von Beratungen an der Haustür, Informationsveranstaltungen und Präsentationen auf Messen bis zur Bewerbung der Kampagne in Bahnhöfen und Bahnhaltestellen auf so genannten Infoscreens. Viele (kriminal-)polizeiliche Beratungsstellen und beteiligte Firmen boten einen Tag der offenen Tür an. Auch die große Zahl von Veröffentlichungen in Print- und Onlinemedien zeigen, wie stark das Interesse an wirksamen Maßnahmen zum Einbruchschutz ist. Das Konzept des „Schneeballsystems“, also die Kampagne über die unterschiedlichen Strukturen der Partner bekannt zu machen, scheint aufgegangen zu sein.


„Den erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr gilt es nun durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit konsequent weiter auszubauen sowie weitere Partner für die Kampagne zu gewinnen“, bilanziert Kriminaloberrat Harald Schmidt,  Geschäftsführer der Zentralen Geschäftsstelle des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes. „Werden Sie Teil des K-EINBRUCH-Netzwerks und leisten Sie Ihren Beitrag dafür, dass sich die Bürgerinnen und Bürger über das Thema Einbruchschutz informieren. Nehmen Sie im Vorfeld des Tags des Einbruchschutzes am 27. Oktober 2013 Kontakt mit den örtlichen Polizeibehörden auf und planen Sie beispielsweise gemeinsame Ausstellungen, Marktstände und Aktionen.“

 

Umsetzungsempfehlungen mit Beispielen für lokale und regionale Aktivitäten zur Unterstützung des diesjährigen Tages des Einbruchschutzes kann man herunterladen unter: www.k-einbruch.de/initiative.

Weitere Informationen zur Kampagne gibt es über die bereits beteiligten  Verbände und die Zentrale Geschäftsstelle der Polizeilichen Kriminalprävention in Stuttgart sowie unter www.k-einbruch.de.

      

Julia Christiani, M.A. Germ., Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement, Zentrale Geschäftsstelle des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

 

Quelle: VdS S+S Report, Nummer 3, September 2013, 20. Jahrgang