Blitz- und Überspannungsschutz

Schutz vor Schäden durch Blitz und Überspannung

Der Umfang an teuren Anschaffungen im Elektronikbereich hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen. Somit gewinnt der Überspannungsschutz für elektronische Geräte immer mehr an Bedeutung.

Weg des geringsten Widerstands

In der Bundesrepublik Deutschland entladen sich jährlich über 1,5 Millionen Blitze. Auch wenn zwischen der Einschlagstelle und einem Endgerät mehrere hundert Meter liegen, können noch gefährliche Spannungsspitzen bis zum Endgerät gelangen. Der Strom sucht sich immer den kürzesten Weg und kennt keine nachbarschaftlichen Grenzen.
 
Überall dort, wo Elektronik für einen reibungslosen Betrieb sorgt, können durch zu hohe Spannung Schäden an den Endgeräten entstehen. Das gilt sowohl für den computergesteuerten Betrieb, die moderne Landwirtschaft, große Wohneinheiten als auch für Eigenheim und Mietwohnung. Ausfallzeiten, aufwändige Reparaturen und der Verlust wichtiger Aufträge oder Daten können die Folge sein.

Wie funktioniert ein Blitzschutzsystem?

Als äußerer Blitzschutz wird der klassische Blitzableiter bezeichnet. Er ist in der Lage, den Blitz in die Erde abzuleiten und somit die Brandgefahr durch einen direkten Blitzeinschlag zu minimieren. Nicht alle Gebäude sind mit Blitzableitern ausgestattet. Wichtig sind diese Anlagen besonders für stark exponierte Gebäude oder Höfe. Öffentliche Einrichtungen sind fast immer mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet.

Der innere Blitzschutz kümmert sich um den Blitzstrom, den der Blitz mit sich bringt. Die Ausgleichsströme und damit einhergehenden Spannungen können hier sehr hoch sein (bis zu 2.000.000 Volt). Ein stufenweiser Abbau auf ein geräteverträgliches Maß von 230 Volt auf der Netzanschlussseite ist erforderlich.

1. Stufe - Grundschutz

Zum Grundschutz gehört ein umfassender Potenzialausgleich. Dazu werden alle metallenen Systeme im Gebäude (z.B. die Heizung) an eine Potenzialausgleichsschiene angeschlossen. Spannungsunterschiede werden so vermieden. Zum Grundschutz gehört ferner die ordnungsgemäße Erdung von terrestrischen Antennen und SAT-Anlagen. Verfügt das Gebäude über eine äußere Blitzschutzanlage (Blitzableiter), muss ein Blitzstromableiter eingebaut werden. Denn selbst wenn die Brandgefahr durch einen äußeren Blitzableiter weitestgehend vermieden wird, so muss auch die gefährliche Blitzenergie zur Erde abgeleitet werden, um Personen und elektrische Anlagen zu schützen. Der bevorzugte Einbauort ist direkt hinter dem Hausanschlusskasten. Der Elektrofachmann/ Elektriker spricht beim Grundschutz von Überspannungsschutzgeräten nach Typ 1 (B-Ableiter).

2. Stufe - Anlagenschutz

Hier geht es um die Stromversorgungsunterverteilung im Gebäude. Durch den Einbau eines Überspannungsschutzgerätes im Stromzählerkasten werden die elektrischen Restspannungsspitzen bei einem direkten Blitzschlag auf anlagenverträgliche Werte reduziert. Ohne den oben erwähnten Grundschutz wäre dieses Überspannungsschutzgerät vom Typ 2 (C-Ableiter) überfordert.
Viel häufiger als der direkte Blitzeinschlag kommt es jedoch zu Überspannungen durch Blitzeinschläge in der Umgebung, aber auch durch fehlerhafte Schaltvorgänge im Stromnetz, beispielsweise durch Bauarbeiten in der Nachbarschaft. Diese zweite Stufe ist daher ein wichtiges Element im Überspannungsschutz.

3. Stufe - Geräteschutz

Diese letzte Stufe im System verhindert Schäden an empfindlichen elektronischen Einrichtungen, von der High-Tech-Stereoanlage über den PC bis zur Telefon- und TV-Anlage. Der Fachmann spricht von Überspannungsschutzgeräten des Typs 3 (D-Ableiter). Diese Geräte leiten Überspannungen, z.B. zwischen dem Computer und dem 230-Volt und Telefonnetz, schadlos ab.
Manchmal ist der Hardware-Schaden, beispielsweise am Computer, zu verschmerzen. Aber die Zerstörung der Festplatte mit all den gespeicherten Daten, ob geschäftlich oder privat, ist neben dem wirtschaftlichen Schaden oft auch ein ideeller und persönlicher Verlust. Dafür bietet der Fachhandel steckerfertige Lösungen für die zu schützenden Geräte an.

Quelle: Westfälische Provinzial