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Build Back Better: Teil 2 Sturmschäden verhindern

Mit dem Leitfaden „Build Back Better“ informiert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) über Maßnahmen und Strategien für mehr Klima-Resilienz beim Wiederaufbau und bei der Reparatur beschädigter Häuser. Für sechs Naturgefahren wird erläutert, wie das „Build Back Better“-Prinzip in der Wohngebäudeversicherung greifen kann. In unserer Serie stellen wir die Maßnahmen für die einzelnen Naturgefahren vor. In Teil 2 geht es um: Sturm.

Ab Windstärke acht sprechen Experten von Sturm. Zwar sind strukturelle Schäden an Gebäuden wegen der vorherrschenden Massivbauweise in Deutschland selbst bei starken Stürmen eher die Ausnahme. Die Luftbewegungen können wegen ihrer sehr hohen Geschwindigkeit trotzdem gravierende Schäden anrichten, insbesondere am Dach und der Fassade, einschließlich der Fenster und peripheren Installationen. Diesen Schäden kann baulich und organisatorisch vorgebeugt werden.

Wichtig dabei: Die Schadenanfälligkeit versicherter Objekte gegenüber Sturm- und Unwetterereignissen kann sich im Laufe der Zeit immer wieder erheblich verändern, etwa durch neue Anbauten, den Wartungsstand oder auch den Baumbestand in unmittelbarer Umgebung. Die Risikoeinschätzung muss dann entsprechend angepasst werden.

Sturmschäden: die wichtigsten Schutzmaßnahmen

Um Sturmschäden vorzubeugen, ist es wichtig, die allgemeinen bautechnischen Vorgaben einzuhalten. Dazu gehören Vorgaben für Neubauten nach den Windlastzonen gemäß DIN EN 1991-1-4 sowie die Klammerung jedes Dachziegels. Letzteres ist bei Bestandsbauten nicht flächendeckend umgesetzt.

Weitere wichtige präventive Maßnahmen:

  • Mängel und Schäden an Dach oder Fassade (z.B. Alterungs-, Korrosions- und Witterungsschäden, fehlende oder beschädigte Dachziegel, Schädlings- oder Fäulnisbefall im Holz) möglichst umgehend und fachgerecht instand setzen.
  • Idealerweise zweimal pro Jahr den Baumbestand auf dem Grundstück überprüfen (lassen): Gibt es ausladende Äste, gehobene Wurzeln oder Fäulnisbefall?
  • Solarmodule und -kollektoren an der Fassade oder auf dem Dach so befestigen, dass sie möglichen Windbelastungen standhalten. Vor dem Einbau solcher Anlagen ist eine statische Untersuchung des Daches wichtig.
  • Bei einer Sturmwarnung die Rollläden hochfahren, Gartenmöbel hereinholen und Markisen einfahren.

 

Auf diese Art kann Sturmschäden vorgebeugt werden.

Lesen Sie im nächsten Newsletter Teil 3 der Serie: Die wichtigsten Maßnahmen, um Schäden durch Überschwemmungen zu verhindern.