Der Naturgefahrenreport zeigt, wie gefährdet Deutschland tatsächlich ist. Damit leisten die deutschen Versicherer ihren Beitrag für ein erhöhtes Risikobewusstsein in Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft.
Der Bürger kann auf die angesprochenen Naturgefahren reagieren, z. B. durch den Abschluss einer Elementarschadenversicherung. Viele Menschen sind immer noch unzureichend gegen solche Ereignisse abgesichert. Derzeit verfügt nur rund 1/3 der Hausbesitzer über eine Elementarschadendeckung. Und nur diese kommt für Schäden durch Naturgefahren wie Hochwasser, Starkregen oder Schneedruck auf. Zum Vergleich: Gegen Schäden infolge von Sturm und Hagel sind über 90% der Hausbesitzer versichert.
Hagelschäden verursachen hohe Kosten
Insbesondere Sturm- und Hagelereignisse verursachen hohe Schäden. Während Stürme meist in Herbst und Winter flächendeckend auftreten, sind Hagelereignisse ein lokal begrenztes Sommerphänomen. Von 1997 bis 2009 traten 22 Sturmund Hagelereignisse auf, die jeweils Schäden von über 100 Millionen Euro verursachten. Der bislang teuerste Sturm war „Kyrill“ im Jahr 2007: Sein volkswirtschaftlicher Schaden betrug rund 4 Milliarden Euro, davon trugen die deutschen Sachversicherer 2,1 Milliarden Euro.
Im September 2011 verursachten die beiden Tiefdruckgebiete „Bert“ und „Frank“ Schäden in Höhe von mehr als 400 Millionen Euro. Besonders betroffen waren Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz. Insgesamt bearbeiteten die deutschen Wohngebäude- und Hausratversicherer 2011 rund 740.000 Sturm- und Hagelschäden. Mit mehr als 1 Milliarde Euro leisteten die Versicherer für diese Schäden fast genauso viel wie im Jahr 2010.
Neben Sturm und Hagel verursachen auch andere Elementarereignisse beträchtliche Schäden: Hochwasser, Starkregen, Schneelast und Erdbeben können fast überall in Deutschland auftreten. Mit einem versicherten Gesamtschaden von 1,8 Milliarden Euro war das Augusthochwasser von 2002 bislang der teuerste Elementarschaden in Deutschland.
Große Schäden durch Hochwasser und Starkregen
Hochwasser und Starkregen sorgten auch im Jahr 2011 für überflutete Keller und nasse Räume. Im Januar 2011 kam es aufgrund schmelzender Schneemassen deutschlandweit zu Überschwemmungen. Die versicherten Schäden betrugen rund 30 Millionen Euro. Im August 2010 traten Spree und Neiße über die Ufer. Außerdem kam es im Münsterland und in Franken zu Überschwemmungen durch Starkregen. Die Versicherer leisteten insgesamt 300 Mio. Euro Schadenersatz. Sommerliche Gewitter stellen eine weitere nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Von Blitz- und Überspannungsschäden sind vor allem der Bayerische Wald, das Erzgebirge und Gebiete nahe der niederländischen Grenze betroffen.
Überspannungsschäden durch Blitz treten häufiger in ländlichen Regionen als in Städten mit sehr verzweigten Leitungsnetzen auf. In Spitzenmonaten werden den Hausratversicherern über 100.000 entsprechende Schäden gemeldet.
Wer weitergehende Informationen zum Thema Elementarschäden sucht, findet hier den Naturgefahrenreport 2012.
Quelle: VdS, s+s report 4/2012
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